Wasserstoff

HH-WIN wird Teil des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes

24. Oktober 2024
Auch Hamburgs Industriebetriebe sollen davon profitieren, etwa mit bundesweit einheitlichen Wasserstoff-Netzentgelten

Das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur haben die Weichen für die Wasserstoffwirtschaft in Hamburg gestellt. Das „Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz“ (HH-WIN) wird in das bundesweite Kernnetz integriert. Dadurch kann Hamburgs Industrie von einheitlichen Wasserstoff-Netzentgelten profitieren und der Ausbau von HH-WIN nach dem Start Ende 2027 gezielt vorangetrieben werden. Die Hamburger Energienetze planen, das Wasserstoffnetz im Hamburger Hafenareal bis zum Jahr 2032 auf eine Länge von 60 Kilometern zu erweitern.

Hamburg zu Deutschlands Wasserstoffdrehkreuz entwickeln

„Der Bund unterstreicht mit der Aufnahme der Hamburger Wasserstoffleitungen ins Wasserstoff-Kernnetz die wichtige überregionale Bedeutung von HH-WIN. Weil wir in Hamburg Wasserstoff produzieren, über Terminals importieren und vor Ort in unserer Industrie einsetzen werden, hat das Netz eine wichtige Brückenfunktion für die gesamte bundesweit entstehende Wasserstoffwirtschaft“, erklärt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. Das Hamburger Wasserstoffnetz ist zentraler Bestandteil der nationalen Wasserstoffstrategie und soll ab Ende 2027 die in der Hansestadt produzierten und importierten Wasserstoffmengen deutschlandweit verteilen. 

„Mit der Aufnahme ins Kernnetz entwickeln wir Hamburg weiter zu dem Wasserstoffdrehkreuz für Deutschland“, ist Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard überzeugt. Der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur auf nationaler Ebene wird durch das novellierte Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sichergestellt, das vorsieht, über das Kernnetz Produktions- und Importstandorte wie Hamburg mit den Abnehmern des Energieträgers zu verbinden. 

Investitionssicherheit für HH-WIN

Von der Einspeisung des Hamburger Wasserstoffnetzes in das bundesweite Kernnetz soll auch Hamburgs Industrie profitieren. „Unsere Hamburger Industriebetriebe können damit unkompliziert Wasserstoff beziehen und ihre CO2-Emissionen senken“, sagt Leonhard. Außerdem soll das Finanzierungsmodell der Bundesnetzagentur auch über den Start 2027 hinaus Investitionssicherheit ermöglichen. Ein bundesweit einheitliches Hochlaufnetzentgelt soll die Differenz zwischen anfänglich hohen Investitionskosten und geringen Einnahmen aus Netzentgelten abfedern, während eine breite Nutzerbasis aufgebaut wird. Mit dieser Entgeltverschiebung würden spätere Nutzer:innen die Kosten für den Aufbau des Netzes mittragen. HH-WIN konnte als Teil der IPCEI (Important Project of Common European Interest) eine Förderung in Millionenhöhe sichern, die von der EU-Kommission im Februar 2024 genehmigt wurde.
fw/mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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